Einleitung
Kennst du das? Plötzlich wird’s dunkel, der Fernseher geht aus, die Kaffeemaschine streikt – und du stellst fest: Die Sicherung ist rausgeflogen. Panik? Nicht nötig. Aber Achtung: Strom ist kein Spielzeug. In diesem Artikel erfährst du, was du tun kannst, wenn die Sicherung auslöst, woran es liegen kann – und wann du besser die Finger davon lässt.
Was ist überhaupt eine Sicherung?
Funktion der Sicherung
Eine Sicherung ist ein Schutzmechanismus im Stromkreis. Sie unterbricht den Stromfluss, wenn zu viel Strom fließt – z. B. bei Überlastung oder einem Kurzschluss. Dadurch verhindert sie schlimmere Schäden wie Kabelbrände oder gefährliche Stromschläge.
Unterschied zwischen Sicherung und FI-Schalter
Während eine normale Sicherung den Stromkreis bei Überlastung trennt, reagiert der FI-Schalter (Fehlerstromschutzschalter) auf sogenannte Fehlerströme – etwa wenn Strom über einen anderen Weg als geplant abfließt, zum Beispiel durch deinen Körper. Der FI schützt also direkt vor lebensgefährlichen Stromunfällen.
Warum fliegt eine Sicherung raus?
Überlastung des Stromkreises
Du hast Toaster, Wasserkocher und Mikrowelle gleichzeitig laufen? Dann kann die Stromlast zu groß werden – zack, Sicherung raus!
Kurzschluss
Ein defektes Kabel oder eine beschädigte Steckdose kann einen Kurzschluss verursachen – dabei fließt der Strom direkt von Phase zu Neutralleiter, ohne Verbraucher. Lebensgefährlich!
Fehlerstrom / Erdschluss
Strom fließt, wo er nicht soll – zum Beispiel über ein nasses Gehäuse. Der FI-Schalter erkennt das sofort und schaltet ab.
Defekte Geräte
Alte Kaffeemaschine, durchgeschmorte Lampe oder beschädigtes Ladegerät? Diese Geräte können ebenfalls die Sicherung auslösen.
Erste Schritte bei einer ausgelösten Sicherung
Sichtprüfung – was ist passiert?
Lichter aus? Einzelne Steckdosen ohne Saft? Schau dich um – manchmal gibt es offensichtliche Hinweise wie dunkle Räume, Geräusche oder Gerüche.
Sicherung ausfindig machen
Im Sicherungskasten findest du die entsprechende Sicherung – meist deutlich erkennbar an der “Aus”-Stellung. Auch der FI-Schalter kann ausgelöst haben.
Reihenfolge der Schalter kontrollieren
Erst alle Verbraucher ausstecken. Dann die Sicherung wieder einlegen. Beobachte, ob sie gleich wieder auslöst.
Sicherung wieder einschalten – aber vorsichtig!
Springt sie sofort wieder raus? Dann ist Vorsicht geboten – hier kann ein ernsthaftes Problem vorliegen.
Typische Fehlerquellen im Haushalt
Zu viele Geräte an einer Mehrfachsteckdose
Das ist ein Klassiker. Eine Steckdosenleiste ist kein Kraftwerk – begrenze die Anzahl der angeschlossenen Geräte.
Alte oder defekte Elektrogeräte
Manche Geräte verursachen Spannungsstöße oder ziehen zu viel Strom. Lieber einmal zu viel aussortieren als einmal zu wenig.
Wasser in Steckdosen oder Geräten
Küche, Bad oder Garten – wo Wasser im Spiel ist, besteht erhöhte Gefahr. Feuchtigkeit ist ein häufiger Auslöser für FI-Auslösungen.
DIY-Elektroinstallationen ohne Fachwissen
Lampen anschließen oder Kabel verlängern? Ohne Fachkenntnis kann das schnell gefährlich werden.
Wann solltest du lieber die Finger davon lassen?
Wiederholtes Auslösen der Sicherung
Wenn die Sicherung mehrmals rausfliegt, liegt ein ernstes Problem vor – nicht einfach weiter probieren!
Brenn- oder Schmorgeruch
Riechst du etwas Verdächtiges? Dann sofort Sicherung rauslassen und Fachmann rufen.
Sicherung lässt sich nicht mehr einschalten
Ein deutliches Zeichen, dass etwas nicht stimmt. Zwanghafte Versuche helfen hier nicht weiter.
FI-Schalter lässt sich nicht wieder einlegen
Dann liegt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Fehlerstrom vor – Lebensgefahr!
Der richtige Umgang mit Strom – Sicherheit geht vor
Handschuhe und isolierte Werkzeuge
Wenn du doch etwas selbst überprüfst, nutze isolierte Werkzeuge und trage Gummihandschuhe.
Stromkreis ausschalten vor Arbeiten
Vor jedem Eingriff: Sicherung raus und mit Phasenprüfer testen, ob wirklich alles stromfrei ist.
Keine Arbeiten bei Nässe oder Feuchtigkeit
Feuchte Finger und Strom – eine brandgefährliche Kombination!
Wann muss der Elektriker ran?
Gesetzliche Vorschriften
In Deutschland dürfen nur ausgebildete Fachkräfte Elektroinstallationen durchführen – alles andere ist illegal und gefährlich.
Risiken für Laien
Ein kleiner Fehler kann tödlich sein. Außerdem riskierst du Brände oder beschädigte Geräte.
Was kostet ein Elektriker-Einsatz?
Ein kurzer Einsatz kann zwischen 50 € und 150 € kosten – je nach Uhrzeit, Aufwand und Region. Lieber sicher als billig!
Wie kannst du zukünftige Stromprobleme vermeiden?
Vermeidung von Überlastung
Verteile deine Geräte auf mehrere Stromkreise. Besonders bei Großverbrauchern wie Heizlüftern oder Mikrowellen.
Regelmäßige Wartung der Geräte
Lass deine Geräte prüfen – besonders wenn sie älter als 10 Jahre sind.
RCD-/FI-Testknopf regelmäßig benutzen
Mindestens alle 6 Monate den Testknopf drücken. So stellst du sicher, dass der FI-Schalter funktioniert.
Fazit
Eine rausgeflogene Sicherung ist kein Grund zur Panik – aber ein ernstzunehmendes Signal. Mit etwas Grundwissen und gesundem Menschenverstand kannst du viele Ursachen selbst erkennen. Doch sobald es brenzlig wird, heißt es: Finger weg und den Profi rufen. Deine Sicherheit geht vor – denn Strom verzeiht keine Fehler.
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